Reden

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Sehr geehrte Damen und Herren,

das Thema Smart City und die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie zur Optimierung von Prozessen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Die Smart City ist eine Stadt, in der durch den Einsatz innovativer Technologie intelligente Lösungen für ganz unterschiedliche Bereiche der Stadtentwicklung und Infrastrukturoptimierung bereitgestellt werden.

Welche Bereiche dies im Einzelnen umfasst, ist nicht klar umrissen: grundsätzlich soll die Lebensqualität verbessert und ökonomisches Wachstum generiert sowie die Nachhaltigkeit vergrößert werden.

Zentraler Baustein ist sicher die kommunale Infrastruktur – insbesondere die Systeme der Stadttechnik und Mobilität. So können weichreichende Verbesserungen erzielt werden in den Bereichen:
•    Einspeisung und Speicherung von Energie
•    Bedarfsgerechter Energieverbrauch
•    Vernetzung von Mobilitätsangeboten im Bereich ÖPNV und Individualverkehr
•    Verbesserung der Prozessabläufe in der Wasserver- und Abwasserentsorgung

Wir werden aus den genannten Chancen dem vorliegenden Antrag zustimmen.
Gleichzeitig geben wir aber zu bedenken:

Die ehemals mehr oder weniger separate Telekommunikationsinfrastruktur ist bereits von den übrigen Infrastrukturen nicht mehr zu trennen und zu einem System integrierter Infrastruktur zusammengewachsen.

Aus diesem Grund kann die „Smart City“ nur dann verwirklicht werden, wenn im Bereich Breitbandversorgung eine entsprechende Leistungsfähigkeit vorhanden ist.
Im Kreis Offenbach ist dies weder derzeit noch nach Abschluss des Breitbandprojektes flächendeckend der Fall.

Ich verweise an der Stelle auf die FAZ vom 19.10.17 mit der Überschrift: „Langsam zu schnellem Internet“. Hier wird die Situation vor Ort eindringlich geschildert.
Es ist daher notwendig, zunächst schnell für eine flächendeckende Breitbandversorgung (13 Kommunen) jenseits der 50 Mbit zu sorgen. Denn nur bei ausreichender Grundlagentechnik, wird der Weg zum „Smart Kreis“ geebnet.

Wir halten es deshalb auch für sehr wichtig, die entsprechenden Unternehmen für die Nutzbereitstellung (Telekom) mit an den Tisch zu bitten. Gleichzeitig ist uns unausweichlich, dass auch ein Vertreter des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung teilnimmt. Von dort erwarten wir die entsprechenden und bisher fehlenden Impulse aus der Landesentwicklungsplanung.

Quellen:
Der Gemeinderat, Nr. 10/2017, Seite 34 ff.: Vernetzung braucht klare Struktur
FAZ, 19.10.2017: Langsam zu schnellem Internet